Samstag, 10. November 2007

kick me out or let me in





Viel gibt es zu tun, manchmal zu viel. Diese Sache hier dabei aufrechtzuhalten faellt, wie man sieht, nicht ganz leicht. Krank bin ich. Scheinbar undefinierbare Bakterien oder Viren oder beides wer weiss das schon? Aber nach den ganzen Mutmassungen der lieben Kollegen und Freunde hier, keine Malaria und mit ziemlicher Sicherheit auch kein Dengue Fieber, so der Krankenhausbefund. Jetz sitz ich hier waehrend die anderen ins Gebirge gefahren sind. Aber was war bis dahin?
Nachdem wir einige Kommunikationsprobleme mit unseren lieben Kollegen hier bewaeltigen mussten, sind wir nach auf eigen Kappe nach Hue gefahren. Dort, so glaubten wir, andere geschichten zu finden als in Hanoi und Umgebung. Unsere Kontaktperson, ein tschechischer Soziologe, organisierte nahezu alles fuer uns und so mangelte es an nichts bis auf die Gunst der lokalen Autoritaeten. Nur mit viel Geschick und dem Charme Jirkas bzw. seinen unglaublichen Sprachkenntnissen gelang uns der Zugang zu den community healthcarecenter und zu den Bewohnern der Community. Dennoch meinte es der liebe Onkel nicht gut mit uns. Nachdem ein Tag recht erfolgreich schien und die anderen nur auf sich warten liessen, war es das Wetter welches uns zur Aufgabe zwang. Hue ist wohl die duemmste Stadt. Wenn es einmal anfaengt zu regnen hoert es nicht mehr auf, zumindest in dieser Jahreszeit. Und Schluss mit Regen ist erst wenn der Onkel es will. Bis dahin laufen die Strassen ueber und die Ratten gehen baden und die Fuesse werden umspuelt von dieser "Bruehe". Wir fahren Motorrad auf Strassen die nicht nach solchen aussehen, vielmehr schwimmt unser Motorrad dahin und wir gehen unfreiwillig Baden. Vietnam Vietnam. Nach vier Tagen in denen wir nicht nur rumsitzen sondern eben tun was wir koennen, fahren wir dann zurueck. Anstelle noch mehr Geschichten und Bilder fuer unser Projekt zu finden besuchten wir eine BlindenSchule, Rehabilitationszentren fuer Behinderte und fanden letztendlich neue Freunde.
Zurueck in Hanoi lassen wir es uns gut gehen. Wir folgen der Einladung der Tschechischen Botschaft zu einem exclusiven Konzert im Melia Hotel, wohl einem der teuersten am Platz. Dort essen wir massenhaft haeppchen und trinken guten echten Bordeaux. Das hilft ein wenig um die Blessuren zu heilen und unsere Kraefte wieder zu sammeln. Am folgenden Abend folgen wir wieder einer vietnamesischen Einladung. Diesmal sind wir Zuschauer in einer Fernsehshow im einzigen Open Air Studios Vietnams. Die Show ist gefaked nur Playback und der Aufnahmeleiter war wohl betrunken. Jede dritte Einstellung muss wiederholt werden. Das Publikum friert und wir verstehen nichts von alldem was sie singen aber wir stimmen mit ab fuer den und die Beste(n). Vietnam sucht den Superstar mal anders.
Den Montag wach ich mit Fieberschueben auf und fuehl mich alles andere als grandios. Bin zu nichts faehig und lass es auch dabei. Auf Anraten unserer chefin Oanh und wegen der verdaechtigen Symptome gehe ich dann doch lieber ins Krankenhaus, diesmal ohne Kamera. Nach drei Stunden erfahre ich nur was ich wahrscheinlich nicht habe aber nicht was ich habe und woher ich es habe. Ich koennte jetz ja ne liste mit Vermutungen posten, lass es aber. SOS Hospital ahoi, dafuer habe ich ne Packung bunter SuperAntibiotika und bin um 260 Dollar aermer. Ich liebe Vietnam.